Gleichstellungsbeauftragte sollen Frauen fördern, Programme entwickeln und organisieren – oft ohne Budget und Zeit. Hier sprechen wir darüber, wie Karriereprogramme durch Digitalisierung und Automatisierung Entlastung schaffen und Frauenkarrieren nachhaltig unterstützen. Denn: Wer Female Empowerment an Hochschulen ernst nimmt, muss auch die entlasten, die selbst für Entlastung sorgen.
Warum Female Empowerment an Hochschulen so wichtig ist
Female Empowerment ist längst kein reines Schlagwort mehr, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor für Hochschulen. Gerade in Kunst- und Musikhochschulen, wo Berufungen und Karrierewege oft von Netzwerken, Reputation und Sichtbarkeit abhängen, spielt Gleichstellung eine Schlüsselrolle.
Frauen sind in Leitungs- und Professuren an Hochschulen noch immer unterrepräsentiert. Der Anteil von Professorinnen liegt laut HRK-Daten je nach Fachrichtung zwischen 20 und 30 Prozent – in künstlerischen Fächern sogar darunter. Dabei sind Frauen in der Studierendenschaft meist in der Mehrheit.
Hier zeigt sich ein Paradoxon: Der weibliche Anteil sinkt, je höher die Qualifikationsebene.
Female Empowerment an Hochschulen bedeutet deshalb mehr als Mentoring oder Sensibilisierung. Es geht um strukturelle Veränderung, um die nachhaltige Förderung von Karrieren, die Sichtbarkeit von Vorbildern und die Vereinbarkeit von Kunst, Forschung, Lehre und Familie.
Doch die, die diese Strukturen gestalten sollen – die Gleichstellungsbeauftragten – arbeiten häufig selbst unter hoher Belastung.
Die Realität: Gleichstellungsarbeit zwischen Ideal und Überlastung
Gleichstellungsbeauftragte an Hochschulen haben eine anspruchsvolle Rolle: Sie beraten, initiieren, koordinieren, vermitteln – und sind dabei häufig Einzelkämpferinnen.
Ihr Aufgabenfeld ist breit gefächert:
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- Entwicklung und Begleitung von Förderprogrammen
- Beratung von Hochschulleitungen und Gremien
- Betreuung von Mentoring-, Coaching- und Netzwerkprojekten
- Unterstützung bei Berufungsverfahren
- Organisation von Veranstaltungen und Workshops
In der Realität fehlt dafür oft die nötige Infrastruktur. Viele Gleichstellungsbeauftragte berichten von begrenzten Budgets, kurzen Förderzeiträumen, unklaren Zuständigkeiten, Zielkonflikten innerhalb der Fakultäten, und mangelnder administrativer Unterstützung.
Gerade in künstlerischen Kontexten kommt hinzu: Förderprogramme müssen kreativ, praxisnah und flexibel sein. Sie brauchen eine Sprache, die Künstlerinnen anspricht – nicht nur Verwaltungssprache.
Das Ergebnis: Projekte hängen an einzelnen Personen, Wissen geht verloren, Kontinuität leidet.
Und genau hier setzen digital unterstützte Karriereprogramme an.
Wie digitale Karriereprogramme Gleichstellungsbeauftragte entlasten
Digitalisierung wird in der Gleichstellungsarbeit oft noch als technisches Thema betrachtet – dabei ist sie vor allem ein Instrument zur Entlastung und Verstetigung.
Ein gut konzipiertes digitales Karriereprogramm kann:
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- Verwaltungsaufwand minimieren: automatisierte Anmelde- und Feedbackprozesse sparen Zeit.
- Transparenz schaffen: Fortschritte, Module und Erfolge sind dokumentiert und auswertbar.
- Netzwerke sichtbar machen: Teilnehmerinnen können sich über digitale Plattformen austauschen.
- Qualität sichern: standardisierte Evaluationen und Feedbackschleifen ermöglichen kontinuierliche Verbesserung.
Ein Beispiel: Statt Mentoringprogramme per E-Mail und Excel zu koordinieren, laufen sie über digitale Tools, die Matching, Evaluation und Kommunikation automatisieren. So bleibt mehr Raum für Inhalte – und weniger Bürokratie.
Auch hybride oder vollständig digitale Formate ermöglichen neue Zielgruppen: Berufstätige Künstlerinnen, Mütter oder internationale Promovendinnen können teilnehmen, ohne reisen zu müssen.
Fazit: Digitalisierung im Female Empowerment an Hochschulen ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Hebel, um Menschen zu entlasten – und Programme nachhaltiger zu gestalten.
Praxisbeispiele aus Kunst- und Musikhochschulen
An mehreren Hochschulen zeigen sich erfolgreiche Modelle:
Beispiel 1: Fokusmentoring-Programm
Ein Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, das auf digitale Begleitung setzt. Die Organisation erfolgt über automatisierte Tools, die Zeitpläne, Matching und Feedback zentral verwalten. So können Mentor:innen und Mentees mehr Zeit für inhaltlichen Austausch nutzen.
Beispiel 2: EXIST-Women-Initiativen
Programme, die Gründerinnen in der Kunst- und Kulturwirtschaft unterstützen, nutzen zunehmend digitale Plattformen für Seminare, Coaching und Netzwerkbildung. Gleichstellungsbeauftragte können so mehrere Teilnehmerinnen parallel begleiten, ohne Präsenztermine organisieren zu müssen.
Beispiel 3: Hochschulübergreifende Onlineformate
Ein Netzwerk mehrerer Musikhochschulen bietet Online-Karriereworkshops zu Themen wie Selbstvermarktung, Preisstrategie und Auftrittskompetenz an. Durch digitale Formate sinken Kosten und Planungsaufwand – und der Wissenstransfer steigt.
Diese Beispiele zeigen: Entlastung ist möglich, wenn Technologie sinnvoll mit pädagogischem Konzept und Coaching-Expertise verbunden wird.
Positive Effekte auf Frauenkarrieren und Hochschulkultur
Digital gestützte Karriereprogramme wirken auf mehreren Ebenen:
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- Effizienz: Gleichstellungsbeauftragte sparen Verwaltungszeit und können sich auf strategische Aufgaben konzentrieren.
- Reichweite: Digitale Angebote erreichen mehr Frauen – auch außerhalb klassischer Karrierepfade.
- Sichtbarkeit: Erfolge werden messbar, Fortschritte dokumentiert. Das stärkt die Legitimation gegenüber Hochschulleitungen und Fördergebern.
- Nachhaltigkeit: Programme überdauern Personalwechsel, weil Prozesse dokumentiert und übertragbar sind.
- Empowerment-Effekt: Teilnehmerinnen erleben unmittelbare Fortschritte – sie lernen, vernetzen sich, entwickeln Selbstvertrauen.
Female Empowerment wird so von einer Zusatzaufgabe zu einem integralen Bestandteil der Hochschulentwicklung.
Handlungsempfehlungen für nachhaltige Gleichstellungsarbeit
Wie kann Female Empowerment an Hochschulen dauerhaft verankert werden – ohne Überlastung der Gleichstellungsbeauftragten?
Hier einige praxisnahe Empfehlungen:
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- 1. Setze auf digitale Unterstützung. Nutze Tools für Organisation, Evaluation und Kommunikation. Viele sind kostengünstig oder Open Source.
- 2. Baue modulare Programme auf. Lieber kleine, flexible Einheiten als große starre Formate. Das erleichtert Wiederholung und Anpassung.
- 3. Kooperiere hochschulübergreifend. Netzwerke mit anderen Gleichstellungsstellen sparen Ressourcen und steigern die Wirkung.
- 4. Setze auf Befähigung. Persönliche Begleitung ist entscheidend für nachhaltigen Erfolg. Doch statt für alle Mentees geeignete Mentor:innen zu „besorgen“, bringe Mentees bei, wie sie sich selbst eine passende Person für Mentoring suchen und eine Beziehung aufbauen.
- 5. Kommuniziere Erfolge sichtbar. Dokumentiere Zahlen, Stimmen und Wirkungen – so entsteht Legitimation und Anerkennung.
Empowerment bedeutet nicht nur, Frauen zu fördern, sondern auch die Strukturen zu stärken, die diese Förderung ermöglichen.
Fazit: Die entlasten, die selbst für Entlastung sorgen
Female Empowerment an Hochschulen ist kein Luxusprojekt, sondern Zukunftssicherung. Gleichstellungsarbeit ist längst strategisch relevant für Hochschulentwicklung, Reputation und Wettbewerbsfähigkeit.
Doch die, die diese Arbeit leisten, sind häufig selbst überlastet. Darum braucht es Programme, die Entlastung schaffen – durch klare Strukturen, digitale Prozesse und nachhaltige Formate.
Wenn Gleichstellungsbeauftragte durch Karriereprogramme entlastet werden, profitieren am Ende alle: die Hochschule, die Lehrenden – und die nächste Generation von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.
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