Viele Musikerinnen haben das Gefühl, nie genug Zeit zu haben. Ich zeige Dir, wie Du Zeiträume freischaufelst – ohne Deine Kreativität zu ersticken. Denn gutes Zeitmanagement ist kein strikter Stundenplan, sondern eine Haltung: bewusst entscheiden, wofür Du Energie, Aufmerksamkeit und Fokus einsetzt.
- Warum Zeitmanagement für Musikerinnen so schwierig ist
- Die 5 größten Zeitfresser im Musikerinnen-Alltag
- Die Eisenhower-Matrix: Dein Tool für kluge Prioritäten
- Wie Du Deine Energie statt Deiner Minuten managst
- Fazit: Zeitmanagement heißt Selbstführung
Warum Zeitmanagement für Musikerinnen so schwierig ist
Als Musikerin arbeitest Du oft in einer paradoxen Struktur: Du brauchst Struktur, um zuverlässig zu sein – und Freiheit, um kreativ zu bleiben. Beides gleichzeitig zu balancieren, ist eine Kunst für sich. Viele Musikerinnen jonglieren mit mehreren Rollen: Lehrerin, Performerin, Veranstalterin, vielleicht auch Mutter oder Gründerin.
Dazu kommen E-Mails, Rechnungen, Social Media, Planung und Organisation. Schnell entsteht das Gefühl, dass der Tag einfach zu kurz ist. Das Problem ist selten Faulheit, sondern Überforderung durch Vielfalt.
Kreative Menschen neigen dazu, viele Ideen gleichzeitig zu verfolgen. Das ist wunderbar – aber ohne klare Priorisierung führt es ins Chaos.
Wenn Du am Abend denkst: „Ich war den ganzen Tag beschäftigt, aber habe nichts geschafft“, dann steckt dahinter kein Mangel an Disziplin, sondern ein System, das nicht zu Deinem Alltag passt.
Die gute Nachricht: Zeitmanagement lässt sich lernen – und so gestalten, dass es zu Dir und Deinem Musikerinnenleben passt.
Die 5 größten Zeitfresser im Musikerinnen-Alltag
Zeitmanagement beginnt mit Bewusstsein. Wenn Du weißt, wo Deine Zeit wirklich hingeht, kannst Du gezielt gegensteuern. Hier sind fünf typische Zeitfresser, die ich immer wieder in Coachings mit Musikerinnen sehe:
1. Ungeplante Kommunikation
Nachrichten, Mails, Anrufe – ständig piept etwas. Viele Musikerinnen beantworten jede Anfrage sofort, weil sie „verlässlich“ sein wollen. Doch dadurch unterbrichst Du ständig Deinen kreativen Flow.
👉 Tipp: Sammle Anfragen und beantworte sie gesammelt – z. B. morgens und nachmittags.
2. Fehlende Aufgabenstruktur
Viele To-do-Listen sind endlos. Statt zu priorisieren, springst Du zwischen Aufgaben hin und her – und hast am Ende das Gefühl, nichts fertigzubringen.
👉 Tipp: Führe Tagesblöcke ein: Vormittag für kreative Arbeit, Nachmittag für Organisation. Eine klare Struktur schützt Deine Energie.
3. Perfektionismus
Du überarbeitest Dein Konzertprogramm oder Dein Social-Media-Post zum zehnten Mal – obwohl er längst gut genug ist.
👉 Tipp: Setze eine klare Zeitgrenze pro Aufgabe. Wenn sie erreicht ist: abschließen, atmen, weitermachen.
4. Fehlende Übergänge
Kreative Arbeit braucht Erholungsphasen. Viele springen direkt von Unterricht zu Orga, von Konzert zu Buchhaltung – ohne Pause. So verlierst Du Fokus und Energie.
👉 Tipp: Plane bewusste Zwischenräume ein – 10 Minuten Atem oder Bewegung vor jedem Block.
5. „Ich mach’s eben selbst“-Mentalität
Viele Musikerinnen übernehmen alles allein – Website, Buchhaltung, Social Media, Booking. Das spart kurzfristig Geld, kostet aber langfristig Energie.
👉 Tipp: Überlege, was Du delegieren oder automatisieren kannst. Nicht alles muss von Dir kommen.
Die Eisenhower-Matrix: Dein Tool für kluge Prioritäten
| Kategorie | Beschreibung | Handlung |
|---|---|---|
| A: Wichtig & dringend | Aufgaben mit Frist oder Konsequenz (z. B. Konzertvorbereitung, Deadline) | Sofort erledigen |
| B: Wichtig & nicht dringend | Langfristig wertvoll (z. B. Repertoireplanung, Marketing, Weiterbildung) | Planen & terminieren |
| C: Dringend & nicht wichtig | Fremdsteuerung (z. B. manche Mails, Anfragen ohne Nutzen) | Delegieren oder automatisieren |
| D: Weder wichtig noch dringend | Ablenkungen (z. B. Social Media Scrollen, unnötige Diskussionen) | Streichen |
💡 Praxis-Tipp:
Mach Dir einmal pro Woche eine halbe Stunde Zeit und sortiere Deine Aufgaben in diese vier Felder. Schon nach kurzer Zeit wirst Du merken, wo Du Energie verlierst – und wo Du sie gewinnen kannst. Das Ziel ist nicht, mehr zu tun, sondern das Richtige zur richtigen Zeit zu tun.
Wie Du Deine Energie statt Deiner Minuten managst
Zeitmanagement ist eigentlich Energie-Management.
Wenn Du müde bist, bringen Dir 8 freie Stunden nichts. Wenn Du inspiriert bist, reichen 2 Stunden, um ein Projekt zu starten.
Musikerinnen haben oft wechselnde Tagesrhythmen – durch Auftritte, Proben oder Unterricht. Deshalb funktioniert klassisches „9-to-5-Planen“ selten. Wichtiger ist, Deinen persönlichen Energieverlauf zu kennen.
Beobachte eine Woche lang:
- Wann bist Du kreativ am stärksten?
- Wann erledigst Du am liebsten organisatorische Aufgaben?
- Wann brauchst Du Pausen?
Ordne Deine Aufgaben danach:
- High Energy → Kreative Arbeit: Komposition, Unterricht, Üben, Ideenentwicklung.
- Mid Energy → Routine: E-Mails, Rechnungen, Organisation.
- Low Energy → Wartung: Aufräumen, Dateien sortieren, leichte Aufgaben.
So arbeitest Du nicht gegen Deinen Rhythmus, sondern mit ihm.
Tipp: Kombiniere die Eisenhower-Matrix mit Deinem Energieprofil. So weißt Du, wann Du welche Prioritäten setzen solltest.
Fazit: Zeitmanagement heißt Selbstführung
Raus aus dem Hamsterrad heißt nicht, alles perfekt zu strukturieren – sondern bewusst zu gestalten.
Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, Grenzen zu setzen und Dir selbst zu erlauben, Pausen zu machen.
Fünf Dinge, die Du heute tun kannst:
- Erstelle eine Liste Deiner größten Zeitfresser.
- Sortiere Deine Aufgaben mit der Eisenhower-Matrix.
- Plane jede Woche feste Fokuszeiten ein.
- Nutze Tools, die Dir helfen – statt Dich zu stressen.
- Feier Fortschritt, nicht Perfektion.
Denn: Du bist Musikerin, kein Roboter.
Ein gutes Zeitmanagement ist kein Käfig – es ist ein Rahmen, in dem Kreativität atmen kann.
👉 Wenn Du tiefer einsteigen möchtest:
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