Von falscher Preisgestaltung bis zu viel Portfolio – diese Fehler kosten Dich Nerven, Zeit und Geld. Hier erfährst Du, wie Du sie erkennst und korrigierst, bevor sie Dich blockieren. Denn Businessaufbau als Musikerin ist kein Zufall, sondern ein Lernprozess – einer, der Struktur, Austausch und Fokus braucht.
Warum Businessaufbau für Musikerinnen so herausfordernd ist
Musikerinnen sind kreative Multitalente. Sie komponieren, unterrichten, organisieren, netzwerken – und bauen gleichzeitig ihr eigenes Business auf. Das ist beeindruckend, aber auch anstrengend.
Viele von uns haben gelernt, perfekt zu spielen, aber nicht, wie man sich als Unternehmerin positioniert. Deshalb entstehen typische Stolperfallen: Wir planen zu wenig, reden zu wenig über Geld oder versuchen, zu viele Ideen gleichzeitig umzusetzen.
Diese fünf Fehler sind besonders häufig – und vermeidbar.
Fehler 1: Du konzentrierst Dich nur auf ein einziges Business
Viele Musikerinnen setzen zu Beginn alles auf eine Karte: Unterricht.
Das ist verständlich – Unterricht ist greifbar, planbar und bringt regelmäßiges Einkommen. Doch langfristig birgt diese Konzentration ein Risiko: Du machst Dich abhängig von einer einzigen Einnahmequelle.
Ein Beispiel: Du gibst 20 Stunden Unterricht pro Woche. Ein plötzlicher Krankheitsausfall, Sommerpause oder Schülerwechsel – und Dein Einkommen bricht ein.
Tipp: Baue Dein Musikerinnen-Business auf mehreren Säulen auf.
Mögliche Bausteine sind:
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- Einzelunterricht
- Workshops oder Gruppenformate
- Online-Kurse oder Tutorials
- Konzerte, Kooperationen oder Musikverkäufe
- Dienstleistungen wie Korrepetition oder Arrangement
Ein Businessmodell mit mehreren Standbeinen gibt Dir Stabilität – und kreative Freiheit. Aber – wie immer gibt es hier Fallstricke: Zu viel ist auch nicht gut. Aber dazu später mehr.
Fehler 2: Du startest zu viele Projekte gleichzeitig
Das Gegenteil passiert genauso oft: Du hast zu viele Ideen.
Neue Ensembles, Konzertreihen, Unterrichtskonzepte, Online-Projekte – alles klingt spannend, alles scheint möglich. Doch wer zu viele Projekte gleichzeitig beginnt, verzettelt sich schnell.
Ich kenne das Thema sehr gut: Vieles macht Spaß, aber nicht alles zahlt auf Dein Ziel ein.
Wenn Du überall ein bisschen machst, aber nirgendwo dranbleibst, entsteht Frust statt Fortschritt. Erfolg braucht Fokussierung – und Entscheidungen.
Frage Dich:
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- Welche Projekte zahlen direkt auf mein Einkommen ein?
- Welche kann ich pausieren oder streichen, um Raum zu schaffen?
- Was macht mich sichtbar – nicht nur beschäftigt?
Ein einfaches System hilft: Streichliste.
Schreib alles auf, was Du aktuell machst, und markiere, was wirklich relevant ist. Was weder Umsatz noch Energie bringt – streichen.
Fokussierung ist kein Verzicht, sondern Strategie.
Fehler 3: Du verbringst die meiste Zeit mit Dingen, die kein Geld bringen
Ein klassischer Fehler im Businessaufbau: Du investierst Deine Zeit in das, was angenehm ist – nicht in das, was Dich wirtschaftlich trägt.
Du verfeinerst Dein Logo, bastelst an Deiner Website, perfektionierst Deinen Instagram-Feed – aber Du redest nicht mit Kund:innen.
Viele Musikerinnen verbringen Stunden in Vorbereitung und Planung, anstatt ihre Ideen zu testen. So entsteht der Eindruck von Produktivität, ohne dass Umsatz entsteht.
Systemischer Blick:
Frage Dich: „Womit verdiene ich wirklich Geld – und wie viel Zeit fließt dorthin?“
Oft zeigt sich, dass 70 % der Zeit in unproduktive Aufgaben gehen. Die Lösung ist keine Überarbeitung, sondern Priorisierung.
Tipp:
Arbeite mit der 60/40-Regel.
60 % Deiner Arbeitszeit fließen in direkt einkommensrelevante Tätigkeiten (Unterricht, Verkauf, Auftritte).
40 % nutzt Du für Marketing, Strategie, Weiterbildung.
Wenn Du Deine Zeit bewusst steuerst, wächst Dein Business organisch – statt im Hamsterrad zu laufen.
Fehler 4: Du entwickelst Produkte, für die es keine Kundinnen gibt
Viele Musikerinnen haben brillante Ideen – aber sie testen sie zu spät.
Du entwirfst Onlinekurse, Workshops oder Konzertformate, ohne vorher zu prüfen, ob sie jemand wirklich will.
Das Problem: Du baust ein Angebot, das perfekt ist – nur für Dich.
Die Lösung ist simpel, aber unbequem: Rede frühzeitig mit Deiner Zielgruppe.
Bevor Du ein Produkt fertig entwickelst, frag potenzielle Kundinnen:
-
- Was fehlt Euch aktuell?
- Was wünscht Ihr Euch?
- Wofür würdet Ihr bezahlen?
Diese Gespräche sind unbezahlbar. Sie verhindern, dass Du Zeit und Energie in etwas investierst, das am Markt vorbeigeht.
Praxisbeispiel:
Eine Sängerin plante einen Onlinekurs zur Atemtechnik. Nach einer kurzen Umfrage merkte sie, dass viele eher Lampenfieber-Themen suchten. Sie passte ihr Angebot an – und der Kursnachfrage war höher.
Businessaufbau heißt: Nicht perfekt starten, sondern richtig fragen.
Fehler 5: Du sprichst mit niemandem über Deine Ideen
Der vielleicht größte Fehler: Du bleibst allein mit Deinen Gedanken.
Viele Musikerinnen trauen sich nicht, über ihre Ideen zu reden – aus Angst, sie könnten „nicht gut genug“ sein oder jemand könnte sie „wegnehmen“.
Doch Schweigen bremst Entwicklung. Austausch ist kein Risiko, sondern Wachstum.
Erst im Gespräch entsteht Klarheit. Wenn Du Deine Idee erklärst, merkst Du schnell, wo sie noch schwammig ist – und wo sie trägt.
Tipp: Such Dir Gesprächspartner:innen:
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- Kolleginnen aus Deinem Umfeld
- Netzwerke für Musikerinnen
- Business-Coachings oder Gründerinnen-Programme
Sprich laut aus, was Du planst.
Systemisch betrachtet: Ideen entfalten sich erst im Dialog. Wenn sie nur in Deinem Kopf bleiben, können sie nicht wachsen.
Fazit: Mut zur Klarheit und Kommunikation
Businessaufbau als Musikerin ist ein kreativer, aber anspruchsvoller Prozess. Fehler gehören dazu – entscheidend ist, dass Du sie erkennst und aus ihnen lernst.
Die größten Stolperfallen sind:
-
- Du fokussierst Dich zu eng.
- Du verzettelst Dich.
- Du arbeitest an Dingen ohne Wirkung.
- Du baust Angebote ohne Nachfrage.
- Du bleibst allein mit Deinen Ideen.
Wenn Du beginnst, systemisch zu denken – also Zusammenhänge zu sehen statt Einzelprobleme – wird Businessaufbau klarer, planbarer und leichter.
👉 Wenn Du herausfinden möchtest, welche Strukturen Dein Musikerinnen-Business wirklich tragen, buche ein kostenloses Erstgespräch für ein Coaching oder abonniere usneren Newsletter. Gemeinsam finden wir heraus, was Dich voranbringt – und was Du getrost loslassen kannst.
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