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Netzwerken klingt nach „Vitamin B“, ist aber in Wahrheit Strategie. Ich erkläre Dir, wie Du Netzwerke findest und aufbaust, die Dich langfristig tragen – als Musikerin, Lehrende oder Künstlerin. Und warum Du nicht warten solltest, bis jemand an Deine Tür klopft, um Dich zu buchen. Geh raus – die Welt wartet auf Dich!

Warum Netzwerken für Musikerinnen so wichtig ist

Vielleicht kennst Du das Gefühl: Du arbeitest fleißig an Deinem Programm, planst Konzerte, erstellst Unterrichtsmaterial – aber irgendwie scheint niemand zu merken, dass es Dich gibt.
Das liegt selten an Deinem Talent, sondern oft an der fehlenden Sichtbarkeit.

Netzwerke sind das Rückgrat einer künstlerischen Karriere. Sie bringen Dich in Kontakt mit Veranstaltern, Journalist:innen, anderen Musiker:innen, Mentor:innen – kurz: mit Menschen, die Deine Arbeit sichtbar machen.

Aber Netzwerken ist mehr als Small Talk bei Häppchen. Es bedeutet, echte Verbindungen aufzubauen – auf Augenhöhe, mit Interesse und einer klaren Idee davon, was Du suchst und was Du selbst geben kannst.

Was Dich bisher vom Netzwerken abhält

Viele Musikerinnen zögern, sich aktiv zu vernetzen. Die Gründe sind vielfältig – und menschlich:

  • Schüchternheit: „Ich will mich nicht aufdrängen.“
  • Zeitmangel: „Ich habe eh schon so viel zu tun.“
  • Unsicherheit: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
  • Selbstzweifel: „Andere sind viel weiter als ich.“

Das Ergebnis: Du bleibst zu Hause, arbeitest weiter still an Deinen Projekten – und wunderst Dich, warum keine neuen Anfragen kommen.

Aber hier kommt die Wahrheit:
Niemand kann Dich buchen, wenn niemand weiß, dass es Dich gibt.

Sichtbarkeit entsteht nicht von selbst. Sie ist ein Produkt aus Präsenz, Kommunikation und Mut, Dich

Strategisch Netzwerke aufbauen: So findest Du die richtigen Kontakte

Netzwerken ist kein Zufall, sondern eine Strategie. Statt wahllos auf Events zu gehen, überlege Dir zuerst: Was willst Du eigentlich erreichen?

Es gibt drei Hauptziele, die Musikerinnen beim Netzwerken verfolgen:

  1. Austausch und Inspiration – Du triffst Menschen, die ähnliche Herausforderungen haben.
  2. Kooperation und Projekte – Du findest Partner:innen für Auftritte, Ensembles oder Lehrprojekte.
  3. Aufträge und Sichtbarkeit – Du wirst in neue Kontexte eingeladen, empfohlen oder gebucht.

💡 Tipp: Such Dir Netzwerke, die wirklich zu Dir passen – z. B.

  • lokale Kulturinitiativen oder Musikverbände
  • Branchenevents oder Fachmessen
  • Gründerinnen-Treffen
  • Künstler:innenhäuser oder Mentoringprogramme
  • Online-Communities für Musikerinnen

Je gezielter Du auswählst, desto relevanter werden die Kontakte. Und desto mehr Spaß macht das Ganze – weil Du mit Menschen sprichst, die dieselbe Sprache sprechen.

Deine 3-Schritte-Challenge: Rausgehen, reden, dranbleiben

Die beste Theorie bringt nichts ohne Praxis. Deshalb kommt hier Deine kleine econbrio-Challenge für die nächsten sechs Monate:

Schritt 1: Suche Dir drei Netzwerkevents.
Recherchiere Veranstaltungen in Deiner Region oder online – etwa Konzerte, Festivals, Meet-ups, Barcamps oder Workshops. Wähle gezielt drei, die Dich wirklich interessieren.

Schritt 2: Plane sie fest ein.
Trag die Termine verbindlich in Deinen Kalender ein – mit Vorbereitungszeit und Nachbereitung. Es ist ein beruflicher Termin, kein „vielleicht gehe ich hin“.

Schritt 3: Sprich mit mindestens zwei Personen über Dein Thema.
Wenn Du da bist, erzähl mindestens zwei Menschen, was Du machst und was Du suchst. Zum Beispiel:
„Ich gebe Musikunterricht und suche gerade neue Konzertmöglichkeiten.“
oder
„Ich plane ein Seminar zu Auftrittskompetenz – vielleicht passt das auch für Eure Hochschule?“

So einfach, so effektiv. Du musst kein Verkaufsgespräch führen – nur präsent sein.

Praktische Tipps für Dein Netzwerk – online und offline

1. Bereite Deinen Elevator Pitch vor.
Das ist kein Verkaufsmonolog, sondern ein freundlicher Einstiegssatz:
„Ich bin Musikerin und arbeite daran, Musik und Business in Einklang zu bringen.“
Halte ihn natürlich, kurz und offen – kein auswendig gelernter Text.

2. Bleib authentisch.
Du musst nicht extrovertiert sein, um gut zu netzwerken. Es reicht, wenn Du ehrlich interessiert bist. Frag Dein Gegenüber: „Was machst Du gerade Spannendes?“ – und hör zu.

3. Notiere Kontakte sofort.
Mach Dir nach jedem Event kurze Notizen – wo ihr Euch kennengelernt habt, worüber ihr gesprochen habt. So kannst Du später gezielt nachhaken.

4. Nutze soziale Medien klug.
LinkedIn, Instagram und sogar Facebook-Gruppen können wertvolle Plattformen sein, um Dich zu zeigen.
Poste kleine Einblicke in Deine Arbeit, erzähle von Auftritten oder neuen Projekten – nicht perfekt, sondern echt.

5. Pflege Deine Kontakte.
Netzwerke leben von gegenseitigem Interesse. Schreib hin und wieder eine Nachricht, schick eine Einladung oder empfehle jemanden weiter. So bleibst Du präsent – ohne aufdringlich zu wirken.

6. Vertraue auf Resonanz.
Manche Gespräche führen sofort zu Kooperationen, andere bleiben einfach inspirierend. Beides ist wertvoll.

Fazit: Beziehungen sind das beste Instrument

Netzwerken ist keine Zusatzaufgabe, sondern Teil Deiner künstlerischen Arbeit.
Es geht nicht darum, Dich zu „verkaufen“, sondern Verbindungen zu schaffen, die Dein Wirken tragen.

Wenn Du regelmäßig rausgehst, Menschen triffst und über Deine Themen sprichst, wächst nicht nur Dein Netzwerk – sondern auch Dein Selbstvertrauen.

Also: Raus aus dem Haus. Sprich über Deine Musik. Frag nach Kooperationen.
Denn wer gesehen wird, wird erinnert.

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